Was hat es mit dem Thema „Bevölkerungsreduktion“ auf sich? Auftakt zu einer mehrteiligen Serie.

„Wir können es uns nicht leisten, lediglich die Krebssymptome des Bevölkerungswachstums zu behandeln; wir müssen den Krebs selbst beseitigen.“

Paul R. Ehrlich, Stanford-Biologe, “The Population Bomb”, xii

„Wir sind zu viele Menschen!“

Ted Turner, Gründer von CNN

„Für den Fall, dass ich wiedergeboren werde, möchte ich als tödliches Virus zurückkehren, um etwas zur Lösung der Überbevölkerung beizutragen.“

Prince Philip

Im Kino der hollywoodianischen Prägung gibt es ein Genre, in dem der Außenseiter ein Held ist, nämlich im Katastrophenfilm. Ob Killerviren, Weltuntergänge oder Alieninvasionen: Stets darf hier ein Einzelner die Menschheit retten und bekommt am Ende Recht mit seiner Prophezeiung. In der Realität ist es gänzlich anders herum. Kassandra ist eine Ruferin in der Wüste, erst verschmäht, später ignoriert.

Kassandra: Ein menschliches Dilemma

Es ist bezeichnend für unsere Zeit, dass die Warnung vor Katastrophen in der fiktionalen Welt auf offene Ohren stößt, aber kaum in der realen Welt. Das hat umgekehrt fatale Folgen: Im Kino muss der Mensch Ignoranz überwinden, sonst geht der Plot nicht weiter. In der realen Welt kann die Ignoranz hingegen zum Sterbebett der Menschheit werden. Ist u.a. dieser Mechanismus daran schuld, dass die Menschheit in Passivität und Agonie verharrt, selbst wenn sie mit Bedrohungen konfrontiert ist? So schaut der Normalbürger der Menschheit im Kino bei der eigenen Rettung zu – in der realen Welt will sich hingegen niemand lächerlich machen. Der reale Tod wird dem Ego-Tod vorgezogen. Ein tödliches Dilemma. Man geht daran zu Grunde, was man nicht wahrhaben will.

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