Die Schlagzeile: «Alain Berset gewinnt die Wahl in Strassburg» (Tages-Anzeiger vom 25.6.24 und so ziemlich alle anderen Zeitungen)

Der erste Gedanke: Der kollektive Freudentaumel von Politikern und Medien nach der Wahl von Alain Berset zum Generalsekretär des Europarats war so vorhersehbar wie unbegreiflich. Glauben die Kommentatoren ernsthaft, dass die offizielle Schweiz damit etwas gewonnen hat? Aber vor allem: Glauben sie ernsthaft, dass der Europarat damit etwas gewonnen hat?

Die Analyse: Seien wir ehrlich: Es gab nie einen Zweifel daran, dass Alain Berset den neuen Spitzenjob bekommt, wenn er ihn will. Wer Skandal an Skandal reihen kann, Demokratie und Verfassung jahrelang mit Füssen tritt und dann immer noch Beliebtheits-Rankings anführt, schwebt in einer anderen Dimension. Immerhin muss der Ex-Bundesrat nun mit Sicherheit keine RAV-Beratungsgespräche absolvieren. Er bleibt bei rund einer halben Million Jahresgehalt und kriegt obendrauf Villa mit Chauffeur. Warum auch nicht? Wer mit allem durchkommt, hat auch alles verdient.

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