Über sieben Millionen Menschen warten auf ein Spitalbett
Viele Spitäler sind heruntergewirtschaftet.
Etwa 7’100’000 Menschen(Link ist extern) in Großbritannien warteten Ende September 2022 auf eine Spitalbehandlung. Das ist der höchste Wert seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 2007. Vor der Pandemie waren es 4,4 Millionen gewesen. In den ärmeren Gegenden(Link ist extern) verlängerten sich die Wartelisten stärker als in reichen.
Rund 400’000 dieser wartenden Kranken müssen sich schon über ein Jahr lang gedulden. Eine Prognose ging 2021 sogar von einer künftigen Warteliste mit 13 Millionen(Link ist extern) Patientinnen und Patienten aus.

Notfälle müssen im Ambulanzwagen ausharren
Selbst Notfälle brauchen viel Geduld: In Cornwall(Link ist extern) dauerte es in den letzten beiden Jahren durchschnittlich eine Stunde und 40 Minuten [siehe Tabelle(Link ist extern)], bis die Ambulanz eintraf – viel zu lang, um beispielsweise Menschen mit einem Schlaganfall bestmöglich zu helfen. Die Chance, einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall (ohne Behinderung) zu überleben, steigt oder fällt in Großbritannien mit dem Wohnort. Zu den Gegenden mit der größten Wahrscheinlichkeit auf rasches Eintreffen der Ambulanz zählen die Londoner Nobelviertel Chelsea und Kensington mit durchschnittlich sechs Minuten, bis die Ambulanz da ist.
Eine 93-jährige Waliserin habe nach einem Hüftbruch 25 Stunden lang unter großen Schmerzen daheim am Boden gelegen, bevor ein Rettungswagen kam – «und das, obwohl ihre Familie wieder und wieder beim Notdienst angerufen hatte», schrieb der «Tages-Anzeiger(Link ist extern)«.
► Hüftbruch: Nach 40 Stunden ein Spitalbett erhalten
Auch wenn die Retter kommen, geht das Warten oft weiter: Ende November musste etwa einer von sieben Patienten(Link ist extern), die von der Ambulanz in ein Spital [schweizer Begriff für Krankenhaus; H.S.] gebracht wurden, im Fahrzeug mehr als eine Stunde ausharren, bis er oder sie im Spital drankam. Denn die Spitäler und die Notaufnahmen waren so überfüllt, daß es einfach nicht schneller ging.
Die «BBC» berichtete kürzlich(Link ist extern) von einer 85-jährigen Frau, die mit gebrochener Hüfte unter starken Schmerzen zuerst 14 Stunden zu Hause auf die Ambulanz wartete. Danach harrte sie im Ambulanzfahrzeug weitere 26 Stunden aus, bis sie ins Spital aufgenommen wurde. Denn etwa 30 Ambulanzfahrzeuge hätten vor dem «Royal Cornwall Hospital(Link ist extern)» in Treliske [Foto] Schlange gestanden, so die «BBC». Schließlich habe es nochmals «viele Stunden» gedauert, bis die Seniorin operiert wurde.