In einem Video offenbart Deutschlands bekannteste Klimaaktivistin ein ungeklärtes Verhältnis zur Gewalt. Auf Kritik reagiert sie mit einer Ausrede: Alles nicht ernst gemeint! Aber wer mit Anschlägen kokettiert, verabschiedet sich aus dem demokratischen Diskurs.

Die Klimaaktivistin Luisa Neubauer gehört zu den bekanntesten Mitgliedern der deutschen Regierungspartei Bündnis 90 / Die Grünen. Als Sprecherin von Fridays for Future ist ihr die mediale Aufmerksamkeit sicher. Vor wenigen Tagen referierte sie mit Unterstützung der Deutschen Bundesstiftung Umwelt auf der Berliner Internetkonferenz «re:publica». Sie rief dazu auf, «zu blockieren, was zerstört, und aufzubauen, was schützt». Nun aber hat Neubauer eine rote Linie überschritten. Ihr öffentliches Räsonieren über die Frage, ob man Erdölleitungen in die Luft jagen solle, disqualifiziert sie für jeden demokratischen Diskurs.
Niemand bestreitet, dass Umwelt-, Natur- und Klimaschutz eine zentrale Herausforderung für die gesamte Menschheit sind. Nichts freilich ist für den liberalen Rechtsstaat, nichts für dessen Bürger gewonnen, wenn Gewalt als legitimes Mittel der Auseinandersetzung verstanden wird. Die Republik würde erodieren, ohne dass dem Klima geholfen wäre, sollte sich Neubauers Liebäugeln mit dem Attentat als gesellschaftsfähig durchsetzen. Hier ist die inflationär eingesetzte Warnung, den Anfängen zu wehren, einmal am Platz.