Mit dem scheinheiligen Vorwand gegen Kinderpornographie im Internet vorgehen zu wollen, nahmen die Anfänge der totalen Überwachung des Internets ihren Lauf. Eine Schlüsselrolle spielte dabei Ursula von der Leyen, die von da an den Namen Zensursula bekam.

Bereits damals sprachen Fachleute von einem Schaugefecht. Und behielten Recht: Das Interesse der Zensursula und der Ihren an Kinderpornographie und dem Leid der Opfer erlosch sehr schnell, der Tabubruch war freilich nützlich, um die Überwachung des Bürgers in fast allen Bereichen der virtuellen Kommunikation bis in den letzten Winkel hin auszuweiten. Das NetzDG von Heiko Maas zeigt sehr deutlich, dass man ganz anderen Dingen interessiert war als an dem Leid der Kinder.

Man kann Ursula von der Leyen freilich nicht absprechen, dass sie eine gewisse Erfahrung dabei hat, wie man vor Behörden seine krummen Dinger im Internet verbirgt bzw. schnell verschwinden lässt, wenn die Polizei vor der Türe steht. Die sonst so vornehm wirkende Dame „hat sowohl als Bundesverteidigungsministerin als auch als EU-Kommissionspräsidentin sie möglicherweise belastende SMS verschwinden lassen (siehe „Von der Leyen soll Pfizer-SMS offenlegen“).

Offensichtlich ist sie darin Expertin und lässt deshalb heute ein „Proposal for a regulation of the European Parliament and of the Council laying down rules to prevent and combat child sexual abuse“ vorlegen, wonach fast die gesamte elektronische Kommunikation in der EU systematisch überwacht werden soll.“ (Quelle)

Das heißt ganz konkret, allen EU-Bürgern „soll zwangsweise Client-Side-Scanning auf den Endgeräten installiert werden, eine Technologie, mit der nach Dateien auf unseren privaten Computern gesucht werden kann. Gleichzeitig schöpft der Staat nicht einmal die Möglichkeit aus, ihm bekannte Dateien, die offen im Internet stehen, zu löschen. Das ist, freundlich gesagt, eine Unverschämtheit.

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