Nach Demonstrationen von Umweltschützern in Belgrad und anderen serbischen Städten gegen den geplanten Lithium-Abbau im Westen Serbiens und gegen die autoritäre Regierung von Staatspräsident Aleksandar Vučić lenkte dieser überraschend ein. Er versprach, ein unterschriftreifes Enteignungsgesetz zugunsten des australischen Bergbaukonzerns Rio Tinto zurückzuziehen, wie von den Umweltschützern gefordert.
Auch das neue Referendumsgesetz soll nicht umgesetzt werden. Es sah hohe Hürden für ein Volksbegehren gegen das Bergbauprojekt „von nationalem Interesse“ vor. In Regierungskreisen befürchtete man offenbar, dass sich eine Fortsetzung der Wochenendproteste mit Straßenblockaden vor den Präsidentschafts- und Parlamentswahlen sowie den Belgrader Wahlen Anfang April negativ für Vučić und seine Fortschrittspartei auswirken könnte. Umweltschutzorganisationen warnen vor einer Verseuchung des Grundwassers durch die Ausbeutung einer Lithium-Mine im Jadar-Tal, da das Erz einen hohen Anteil an Arsen enthält.
Als zentrales Element von Lithium-Ionen-Akkus (LIBs) ist das Alkalimetall Lithium für die Elektromobilität, mobile elektronische Geräte und als Stromspeicher in der Photovoltaik bislang unverzichtbar. Durch die Umstellung von Verbrennungsmotoren auf die E-Mobilität entsteht durch Europas „grünen Kapitalismus“ ein rasant steigender Bedarf an den Rohstoffen Lithium und Kobalt, ebenso an Nickel, Kupfer und Graphit. Weltweit ist Lithium der meistgefragte Rohstoff.
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