Zwei Wochen vor der Bundestagswahl wird der Wahlkampf intensiver und bleibt hässlich. Das erstaunliche daran ist: Attacken richten sich hauptsächlich gegen Annalena Baerbock von den Grünen und (noch mehr und noch hässlicher) gegen Unions-Kanzlerkandidat Armin Laschet. Wie durch ein Wunder ist es um SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz dagegen eher still. Er wird weder in klassischen noch in den so genannten sozialen Medien angegriffen. Die Mechanik „vier Tweets sind eine Geschichte“ funktioniert nur gegen Baerbock und Laschet. Obwohl man bei Scholz, wie ich finde, durchaus auch Angriffspunkte finden kann, und zwar auch mit mehr Substanz. Deshalb ist Scholz jetzt mal dran.

Baerbock fielen ein geschönter Lebenslauf und ein blödes Buch auf die Füße. Laschet wird verhetzt und verhöhnt, weil er fünf Sekunden am falschen Ort blöd gelacht, ein Eis gegessen und je nach Sichtweise entweder zu feine oder zu grobe Schuhe getragen hat.
Beide, so wird uns erzählt, haben damit jedes Vertrauen verspielt, unser Land zu regieren.