Der Bund Deutscher Veteranenvertreter bezeichnet die Stimmung unter den Veteranen als „grottenschlecht“ und warnt vor einer Radikalisierung. Der Truppenabzug und die chaotische Evakuierung der Ortskräfte aus Afghanistan werde hochemotional aufgenommen.
Der Vorsitzende des Bundes Deutscher Einsatzveteranen, Bernhard Drescher, hat angesichts der Entwicklungen in Afghanistan nach dem Abzug der Bundeswehr vor einer Radikalisierung altgedienter Soldaten gewarnt. „Die Stimmung unter den Veteranen ist grottenschlecht“, sagte er dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (RND, Mittwoch).
Sie hätten das Gefühl, dass ihre Belange „noch nie interessiert“ hätten. Angesichts der Bilder aus Kabul entstehe nun der Eindruck, dass ihre Arbeit zunichtegemacht werde. Schließlich ziehe man Schutzkräfte nicht ab, bevor nicht alles Schützenswerte in Sicherheit gebracht worden sei, so Drescher. Und die Helfer der Bundeswehr, also die afghanischen Ortskräfte, würden offenbar nicht für schützenswert gehalten. Die Vorgänge würden „hochemotional aufgenommen“.