Wie am Freitag bekannt wurde, hat das deutsche Robert-Koch-Institut auf seiner Homepage ein neues Strategie-Papier mit dem Titel „Vorbereitung auf den Herbst/Winter 2021/22“ veröffentlicht. Das Dokument ist datiert auf den 22. Juli 2021, empfiehlt die Aufrechterhaltung aller Maßnahmen bis mindestens in das Frühjahr 2022 hinein und enthält die eindeutige, wenn auch indirekte Aufforderung an die Politik, im Herbst einen erneuten Lockdown zu verhängen. Zwar spricht man in dem Papier von einer notwendigen Kontaktreduzierung um 30 Prozent – das aber kommt einem Lockdown bedenklich nahe. Normalität rückt ganz offenbar in immer weitere Ferne, ein Winter mit Ausgangssperren und Kontaktverboten steht uns bevor. 

Die deutsche Seuchenschutzbehörde modelliert in dem nun veröffentlichten Papier mögliche Entwicklungen im Rahmen einer für den Herbst zu erwartenden vierten Welle, stellt zugleich aber zu Beginn der Ausführung klar: „Die Szenarien in den Modellrechnungen sollten nicht als Vorhersage interpretiert werden, sondern dienen der Illustration möglicher Szenarien, die verdeutlichen, warum eine Vorbereitung auf den Herbst und Winter 2021/22 nötig ist. Durch Ergreifen von Gegenmaßnahmen soll die Wahrscheinlichkeit eines Eintritts dieser Szenarien minimiert werden.“ Zugleich mahnte die Behörde, wichtigstes Ziel der zu ergreifenden Maßnahmen sei, „die Infektionszahlen nachhaltig niedrig“ zu halten. Das RKI kündigt damit an, sich weiterhin nur am Inzidenzwert orientieren zu wollen, obwohl dieser Wert in der Beurteilung der Lage in keiner Weise aussagekräftig ist. So bildet er beispielsweise die Situation auf den Intensivstationen und die Krankenhauseinweisungen nicht ab. weiter