Als COVID-19 erstmals beschrieben wurde, hat man die Krankheit als seltene schwere Atemwegserkrankung definiert, die durch das Virus SARS-CoV-2 hervorgerufen wird. Anfänglich hat man es durch eine Kombination aus klinischem Erscheinungsbild, dem Nukleinsäurenachweis von SARS-CoV-2-Viruspartikeln (Wuhan-Variante) im oberen Atemtrakt per RT-PCR, einem Antikörpertest und paraklinischen Befunden (Blutbild, Röntgenbild des Thorax) diagnostiziert. Aufgrund dieser Diagnostik wurden dem RKI bis Ende Mai, als die “erste Welle” vorbei war, 8.759 an COVID-19 gestorbene Patienten gemeldet. Diese Zahl ist in etwa realistisch. Der Lockdown setzte erst kurz vor dem Höhepunkt der neu gemeldeten Fälle ein, die Zahl der Todesfälle pro Tag begann etwa 2–3 Wochen nach dem Beginn des Lockdowns zu sinken. Mittlerweile wissen wir, dass der Lockdown keinen Einfluss auf die Ausbreitung der Krankheit hat und die Anzahl der an der Infektion Gestorbenen gegenüber den Maßnahmen invariant ist: Es sterben daran immer gleich viele. 

Vielmehr reduziert der Lockdown im Vergleich mit dem Spontanverlauf der SARS-CoV-2-Endemie die qualitativ gewichtete Lebenszeit (WELLBY), ein epidemiologisches Maß für die Jahre des Lebens im Zustand der Gesundheit einer Population, um den Faktor 5 bis 10. Das ist auch nicht verwunderlich, da der Lockdown gegenüber dem einfachen Laufenlassen keine Leben rettet, aber massive wirtschaftliche, seelische und kulturelle Schäden in allen Altersgruppen anrichtet. Gleichzeitig sind in der ersten Welle (aber auch danach) zahlreiche Patienten an iatrogenen Maßnahmen gestorben, die COVID ohne Hospitalisierung oder Intubation überlebt hätten. weiter