Rund 150 Menschen, vorab Christen, haben auf dem Marktplatz einen Gegenakzent zu den Pro-Palästina-Demonstrationen vom vergangenen Freitag und Samstag gesetzt.

Nach den unbewilligten Anti-Israel-Manifestationen von Freitag und Samstag in der Basler Innenstadt, an welcher eine Israel-Sympathisantin durch die Strassen gehetzt worden war, dominierte am Montagabend für eine Stunde der blaue Davidstern auf weissem Grund das Strassenbild vor dem Basler Rathaus. Rund 150 Personen, vorab aus christlichen Kreisen, trafen sich zur Solidaritätsmahnwache pro Israel. Konfrontationen und Zwischenfälle gab es keine.

Statt Parolen oder lauter Hassreden stellte man sich im Kreis auf und schwieg oder suchte das gemeinsame Gespräch. «Die Israel-Gegner sollen in Basel nicht das letzte Wort haben», trommelte die Organisatorin Judith Langloh Israel-Sympathisanten zusammen. Langloh ist Mitglied der evangelisch-reformierten Kirche Basel-Stadt und hat einen breiten Bekanntenkreis in Israel. Eilends brachte sie ein selbst fabriziertes Plakat auf den Marktplatz mit Theodor Herzls Aussage: «In Basel habe ich den Judenstaat gegründet.» Darum stehe man auch heute noch zu Israel.

Solidarität mit angegriffenen Juden

Mit dabei auch Grossrat Patrick Hafner, Präsident der Basler Sektion der Gesellschaft Schweiz – Israel (GSI). Die Pro-Palästina-Bewegung, die ausser acht lasse, das Israel terroristisch angegriffen werde, habe zu viel mediale Aufmerksamkeit gesucht und erhalten, sagt er. Es brauche eine Solidaritätsbekundung für die Juden in Basel. Es sei die einzige Religion, die in Basel ihre Gotteshäuser mit Betonpollern schützen und im eigenen Restaurant mit Sicherheitseingang ihre Mittagessen hinter Panzerglas zu sich nehmen müsse.

«Ich bin weniger schockiert darüber, dass Israel von Raketen angegriffen wird, aber vielmehr schockiert darüber, wie Europa darauf reagiert.»

Judith Langloh, Organisatorin der Pro-Israel-Mahnwache

Masslos geärgert habe sie sich, sagt Judith Langloh, als sie erfahren musste, dass die jüdische Gemeinde ihre Mitglieder gewarnt habe, Juden sollten während der Pro-Palästina-Demonstrationen die Innenstadt von Basel meiden. «Und das in der Schweiz, in Basel? Das kann nicht sein.» Schockiert sei sie weniger darüber, dass Israel von Raketen angegriffen werde. «Schockiert bin ich darüber, wie Europa darauf reagiert.» Sobald es um Israel geht, verurteile man die Handlungen des Judenstaats, wie man es bei keinem anderen Land tue. Und die Fratze des Antisemitismus zeige sich verstärkt darin, dass man den Juden das Recht auf ihr Land abspreche.

Die Kundgebung vom Montagabend ist im Gegensatz zu den beiden Demonstrationen vor dem Wochenende von der Polizei bewilligt worden. Die Organisatorin sicherte zu, sich nicht provozieren zu lassen, die Corona-Massnahmen einzuhalten und im Notfall die Polizei zu rufen.

Eine uns bekannte ältere Schweizer Dame berichtete GMW:

„Welch ein Unterschied zu den beiden pro-pal. Kundgebungen!

Ich hatte am Rande noch eine Diskussion mit drei jungen Muslimen. Um den Hals hatte ich mir ein Plakätchen mit Amos 9, 14-15 gehängt.  Auf Arabisch. Google machts möglich. Immerhin,  mind. ein Araber hat es gelesen und mit einem Kurden aus dem Irak hatte ich ein kurzes, nettes Gespräch.  Ich glaube, der weiss schon …

Freundliche Grüsse