Von Uli Sahm
Sieben Jahre lang war der Theologe Wolfgang Schmidt der verantwortliche Propst der Erlöserkirche in Jerusalem. Am Tag seines Abschieds gab es einen feierlichen deutschsprachigen Gottesdienst im Beisein von Würdenträgern anderer christlicher Kirchen, sowie jüdischen Israelis und deutschen Gästen. In seiner Predigt redete Schmidt von der „gemeinsamen Sprache“ Jesu und der Christen heute. Doch während des Gottesdienstes fiel kein einziges hebräisch Wort, während nach der Predigt arabische Pastoren auf Arabisch Psalmen rezitierten. Während des anschliessenden Empfangs fragte ich den Propst, warum denn bei dem Gottesdienst kein einziges hebräisches Wort erklungen sei, zumal die Kirche doch in Israel stehe. Schmidt antwortete schroff und klar: „Die Erlöserkirche steht nicht in Israel.“ Eine Nachfrage, in welchem Land sie sich denn befinde, liess er nicht mehr zu, sondern wandte sich ab. weiter