Streit um christliche YouTuberin
Jana Highholder soll mit ihrem YouTube-Kanal junge Menschen für Gott und die Evangelische Kirche begeistern. Nun hat sie mit antifeministischen Thesen für eine Debatte gesorgt. Kritiker fragen, ob ihr freikirchlicher Hintergrund zum evangelischen Mainstream passt.
Jana glaubt, und zwar an Gott. Das hat die Evangelische Kirche in Deutschland für sich zu nutzen gewusst und die Poetryslammerin als Influencerin mit eigenem YouTube-Kanal engagiert. Doch Jana glaubt auch, dass sich Frauen den Männern unterordnen sollen. Das wird für die Protestanten nun zum Problem.
Die Story zum Aufreger beginnt am 8. März, dem Weltfrauentag. Jana Highholder diskutiert auf ihrem YouTube-Kanal mit Pfarrerin und Christ-und-Welt-Kolumnistin Hanna Jacobs über die Rolle der Frau. Da zitiert Highholder Paulus mit dem Satz, die Frauen sollten sich den Männern unterordnen, und erklärt, dass sie sich gerne einem Mann unterstellen würde, der sie nach biblischer Aufforderung so liebe wie Christus die Gemeinde. Sie wünsche sich einen Partner, der gemeinsame Entscheidungen innerhalb der Ehe nach außen vertrete und sie „näher hin zum Kreuz“ führe. „Ein Mann ist für mich das Oberhaupt der Familie“, sagt sie weiter.
Zu konservativ für die Evangelische Kirche?
Schon kurz nach dem Gespräch regten sich bei Twitter die ersten Kritiker dieser Sichtweise. Die Zeit-Beilage Christ und Welt macht Highholder nun erneut zum Thema und fragt in der aktuellen Ausgabe: „Ist es klug, dass ausgerechnet jemand ohne theologische Grundausbildung in offizieller EKD-Mission unterwegs ist?“ Und: „Ist Jana mit ihrem konservativen Glauben überhaupt die richtige Botschafterin, um die YouTube-Generation für die Kirche zu interessieren?“ Über die YouTuberin ist bekannt, dass sie früher eine Freie evangelische Gemeinde besucht hat.
Zu Wort kommt unter anderem Hanna Jacobs, die damalige Gesprächspartnerin in der Sendung zum Weltfrauentag. Sie kritisiert Highholder scharf, nennt sie eine „trojanische Influencerin“, die im Namen der Evangelischen Kirche „biblizistische und evangelikale Positionen“ vertrete und „weit weg“ sei vom „evangelischen Mainstream“. Es beruhige sie fast, dass Highholders Klickzahlen verhältnismäßig niedrig seien.
Die stellvertretende Redaktionsleiterin von Christ und Welt, Merle Schmalenbach, kritisiert den YouTube-Kanal ebenfalls. Eine moderne Kirche sollte sich nicht mit antiquierten Frauenbildern inszenieren. „Wer als junger Mensch die Unterordnung der Frau gutheißt, befindet sich in der Minderheit – in einem Paralleluniversum“, schreibt die Journalistin. Die Kirche wolle modern und cool sein, schaffe dies aber nicht, „wenn ihr Aushängeschild ein abschreckendes Frauenbild verbreitet“.
Fragen, auf die die Amtskirchen keine Antwort haben
Positiv äußert sich der ehemalige Welt-Chefredakteur Johann Michael Möller: „Jana Highholder sagt, was in unseren heutigen Ohren unbequem klingt.“ Ihm imponiere ihre konservativ wirkende und zugleich geistesgegenwärtige Haltung: „Für mich verkörpert diese Frau eine Generation, die Fragen stellt, aber von den Amtskirchen keine Antworten mehr bekommt.“
Der Christ-und-Welt-Kolumnist Erik Flügge ist zwar genervt von „Jana glaubt“, gibt aber zu, dass die Sendung einen Nerv treffe. Ein Grundproblem der kirchlichen Kommunikation sei es, dass „alles, was persönlich nicht gefällt“, theologisch angegriffen werde und als „zu flach“, „zu konservativ“, “zu liberal“ oder „zu undifferenziert“ abgetan werde.
Es ist sehr kostbar, wenn Frauen den Mut haben, auf ihr sogenanntes Recht als Frau zugunsten der Ehre Gottes verzichten zu können und dabei feststellen dürfen, dass sie dabei nur gewinnen. Sie gewinnen damit das Herz Gottes, das Herz des Mannes als auch das Herz ihrer Kinder. Sie ist dabei nicht auf den Applaus der Gesellschaft angewiesen. Es ist ein unglaublicher Gewinn, die Erfahrung machen zu dürfen, dass Vertrauen auch Schutz für die Allgemeinheit in unsere Gesellschaft bringt, wenn die Familie wieder ihre ursprüngliche Bedeutung zurück erlangt. Das bedeutet nicht Einengung. Das bedeutet Erfüllung. Was ich gegenwärtig sehe ist, dass die Selbstbehauptungideologie, uns zu lauter Einzelkämpfern macht, was niemandem gut tut, am wenigsten den Kindern. Ich mich mir tut uns nicht gut. Du,wir, unser führt zur Harmonie zurück. Allerdings suche ich nicht das Gespräch mit Feministinnen. Denn ich werfe meine Perlen nicht vor die Säue……die alles nur zertrampeln.
LikeGefällt 1 Person